E-Mail: news@mann-und-gesundheit.com     
Sie haben Cookies abgelehnt. Kein Login möglich.
[DEAKTIVIERTES MODUL/PLUGIN] - Sie haben abgelehnt, dass wir persistente und transiente Cookies auf Ihrem Gerät ablegen dürfen. Durch das Nichteinwilligen oder Deaktivieren funktionieren einige Bereiche der Website nicht richtig und können nicht angezeigt werden.

04.06.2020 – Heutzutage ist nicht nur die Frau dafür verantwortlich, ob Sie Kinder kriegen möchte oder nicht. Auch Männer können entscheidend dazu beitragen, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist. Die Rede ist dabei von einer Vasektomie. Denn die Sterilisation des Mannes ist eine äußerst sichere Verhütungsmethode. Sie hat einen Pearl Index von 0,1 – das bedeutet, dass nach einer Vasektomie pro Jahr nur eine von 1.000 Frauen ungewollt schwanger wird. Somit ist die Vasektomie sogar eine sicherere Methode zur Verhütung als die Pille, denn diese weist einen Pearl Index von 0,1 bis 0,9 auf.


Was passiert bei der Sterilisation im Körper?

In einer kurzen OP werden die Samenleiter durchtrennt. Die Produktion der Spermien im Hoden geht zwar weiter, allerdings gelangen durch den Schnitt keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit. So kann durch die Vasektomie eine Schwangerschaft vermieden werden.

Im Vergleich zu einer Sterilisation bei Frauen – man nennt die Durchtrennung der Eileiter Tubenligatur – ist die Sterilisation bei Männern ein weitaus unkompliziertere und vor allem risikoärmere Variante. Frauen müssen den Eingriff unter Vollnarkose in einer komplizierteren Bauchoperation über sich ergehen lassen, während bei Männern bei einer ambulanten Operation in 10 bis 20 Minuten alles durch ist. Da die Sterilisation meistens einen nicht-medizinischen Grund hat sind die Kosten selbst zu tragen. Diese belaufen sich in der Regel auf zwischen 400 und 500 Euro.


Welche Methoden gibt es?

Bei der klassischen Vasektomie wird die Leistengegend sowie der Hodensack lokal betäubt. Der Samenleiter wird dann durch einen kleinen Einschnitt in den Hodensack hervorgeholt. Ein Teil des Samenleiters, zirka ein bis drei Zentimeter, werden nun entfernt und die beiden Enden verödet. Die verödeten Samenleiter werden nun in verschiedene Höhlen des Hodensacks gelagert, sodass sie nicht spontan wieder zusammenwachsen können. Selbstauflösende Fäden verschließen den Schnitt. Bei der Non-Skalpell-Vasektomie handelt es sich um dieselbe Methode. Der Schnitt ist dabei jedoch so klein, dass keine Nähte verwendet werden. Hier genügt ein einfaches Pflaster als Verband und es bleiben nur minimale Einschnittsnarben erhalten.

Eine neue Art der Sterilisation kann auch bald per Ultraschall erfolgen. Bei dieser Technik per Hitze die Zellen im Samenleiter verschmolzen und verstopfen so den Durchgang für Samen. Diese Methode ist allerdings noch in Testphase, wird aber bald eine Alternative zu den beiden OP-Varianten sein.


Was sollte man nach der OP beachten?

Nebenwirkungen sind nach einer Sterilisation sehr selten. Allerdings sollte man noch mindestens drei Monate nach der Vasektomie verhüten, da noch viele Spermien im oberen Abschnitt des Samenleiters zu finden sind. Bei der OP-Nachkontrolle kann nach dieser Zeit ermittelt werden, ob alle Spermien ausgeschieden wurden, und vor allem, ob der Eingriff erfolgreich war und nicht wieder eine Rekanalisierung stattgefunden hat.

Eine Vasektomie kann grundsätzlich auch rückgängig gemacht werden, allerdings ist der Eingriff teuer und aufwendig, denn in diesem Fall wird eine erneute Operation durchgeführt. Bei der End-zu-End-Anastomose werden die Enden der Samenleiter wieder zusammengenäht. Ob die OP anschließend erfolgreich war, wird einige Monate später durch ein Spermiogramm überprüft.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich sterilisieren zu lassen, sollte sich daher umfassend informieren und die Vor- und Nachteile der Vasektomie gut gegeneinander abwägen. Ein Gespräch mit einem Facharzt kann bei der Entscheidung helfen. Wichtig: Männer sollten nicht nur körperlich, sondern vor allem auch psychisch für eine Vasektomie bereit sein. Denn es kommt immer wieder vor, dass Männer darunter leiden, dass sie nach der Operation zeugungsunfähig sind – selbst wenn die Entscheidung dafür bewusst getroffen wurde.

 

Fotonachweis: adobestock#110354990