Gibt es die Wechseljahre beim Mann?
Männer kommen genauso wie Frauen in die Wechseljahre – nur verlaufen sie bei ihnen anders. Bei Frauen kündigen sich die Wechseljahre über Monate und Jahre hinweg an. Die Hormonproduktion ist plötzlich vorbei. Beim Mann hingegen ist das ein schleichender Prozess: Das Königshormon Testosteron nimmt über Jahre hinweg ab, manchmal schon ab dem 35. Lebensjahr. Manche Männer merken erst mit 50 oder 60 Jahren, dass sie die Wechseljahre bereits „hinter sich haben“.
Wie machen sich die männlichen Wechseljahre bemerkbar?
Die Wechseljahre erkennt man an verschiedenen Symptomen. Zum einen die allgemeinen Symptome, die sich im Alltag bemerkbar machen: Der Mann ist häufig abgeschlagen, müde und im Büro nicht mehr so leistungsfähig. Zum anderen sind es körperliche Symptome, die sich im zunehmenden Bauchumfang und der abnehmenden Muskelkraft bemerkbar machen. Außerdem nimmt häufig die sexuelle Lust ab, die morgendlichen Erektionen werden weniger. Die Wechseljahre des Mannes treten schleichend auf und bleiben oft lange unerkannt.
Wie gestalten sich die Wechseljahre beim Mann?
Bei den Männern kann es je nach Lebensstil teilweise schon ab dem 30./35. Lebensjahr beginnen. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Testosteronproduktion jedes Jahr etwas ab. Dieses kann man durch Lebensstilfaktoren wie gesunde Ernährung und körperliche Aktivität beeinflussen. Daher gibt es auch Männer, die über 70 oder 80 Jahre alt sind und noch extrem gute Testosteronwerte haben. Symptome können zum Beispiel Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtsprobleme und Verlust der Libido sein. Aber auch depressive Verstimmungen können zu den Symptomen zählen.
Wann sollte man zu Testosteronpräparaten greifen?
Testosteron ist ein verschreibungspflichtiges Medikament! Es ist also wichtig, dass ein Arzt, der auf Männergesundheit spezialisiert ist, sich mit dem Mann vorher auseinandergesetzt hat, ihn entsprechend untersucht, Gespräche geführt hat, entsprechende Blutabnahmen gemacht hat, um dann festzustellen, ob hier ein Testosteronmangel mit entsprechenden Symptomen vorliegt. Es gibt Männer, die niedrige Testosteronwerte haben ohne entsprechende Symptome. Diese benötigen auf keinen Fall eine hormonelle Substitutionstherapie mit Testosteron. Bei der Testosteronsubstitution achtet man darauf, dass sowohl niedrige Testosteronwerte vorliegen (das muss man mindestens zweimal messen lassen) und entsprechende Symptome vorhanden sind.
Was kann man selbst tun?
Durch gezielte körperliche Übungen, insbesondere Kraftübungen, ist es möglich einen positiven Einfluss zu nehmen. Kurze Trainingseinheiten sind sehr wichtig. Aber auch Ausdauersport ist entscheidend. Er sollte allerdings nicht zu exzessiv sein. Es gibt sehr sportlich aussehende Ultralangstreckenläufer, die durch die starke körperliche Belastung eine signifikante Veränderung in ihrem Hormonhaushalt herbeigeführt haben – im negativen Sinne. Das bedeutet, dass entsprechende negative Symptome eines Testosteronmangels auftreten. Daher ein Tipp: Kurze, regelmäßige sportliche Einheiten. Des Weiteren sollte man auf seine Ernährung achten. Die allgemeinen Grundlagen wie „bunt ist gesund“ gelten hier auf jeden Fall. Oder auch „five a day“, was so viel bedeutet wie fünf Hände Obst und Gemüse am Tag. Mit diesen allgemeinen Angaben kann man es sehr gut schaffen seinen Testosteronspiegel lange auf einem guten Level zu halten. Der Bauchumfang hat nämlich einen negativen Einfluss auf den Testosteronwert. Je mehr Bauchumfang und dementsprechend „viszerales“ Fettgewebe, umso mehr Testosteron wird aus dem Körper "herausgefischt". Das führt dazu, dass der Testosteronspiegel sinkt. Dieses herausgefischte Testosteron wird obendrein in weibliche Hormone verwandelt. Also ein schlanker Bauch verhindert, dass der Testosteronspiegel sinkt.